SA 19.9.20 – 21:00 | Julia B. Laperrière: Falla – Performance

Text-Update und Hinweis zu VVK (keine Reservierung) | 27.08.

Weibliche Geschlechtsidentität ist historisch wesentlich über den vermeintlichen ›Mangel‹ des Phallus definiert. Die deutsch-kanadische Choreografin Julia B. Laperrière setzt sich aus einer queerfeministischen Perspektive mit dieser problematischen Auffassung auseinander und benutzt den Strap-On als transformatives Werkzeug. Wie fühlt es sich an, einen Penis zu tragen? Wie wirkt er sich auf die Art und Weise aus, wie wir uns bewegen? Julia B. Laperrière untersucht die Zusammenhänge zwischen sexueller Anziehung, Geschlecht und Gender und begibt sich zusammen mit der Musikerin Pia Achternkamp auf die Suche nach einer alternativen weiblichen Sexualität ohne Scham.

Julia B. Laperrière lebt und arbeitet als Choreografin, Tänzerin und Performerin in Berlin und Montreal. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit Weiblichkeit, Gender-Stereotypen und -Identitäten. Julia  B. Laperrière sucht nach einer Form des Tanzes, die das Publikum gleichzeitig konfrontiert, befragt und berührt.

Julia B. Laperrière ist von der Seite zu sehen, sie steht mit geschlossenen Augen in sich hineinspürend da, den Kopf leicht nach hinten geneigt, die Augen geschlossen. Ihre Knie sind gebeugt, die hängenden Arme leicht nach hinten gezogen. Die schwarze Lederjacke ist vorne offen und gibt den Blick auf die Mittelachse des nackten Oberkörpers frei. Die Brust wirkt flach und aus dem pffenen Reißverschluss der ebenfalls schwatzen Hose ragt ein Dildo in der Form eines lebensechten, errigierten Penis'.
Foto: Julia B. Laperrière

Gefördert durch den Canada Council for the Arts. In Zusammenarbeit mit der Schwankhalle Bremen und dem ICI-CCN.

  • Sa 19.9. – 21:00 | Keine digitale Performance möglich, Info ab 1.9. auf schwankhalle.de
  • Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112/116 | (H) Schwankhalle
  • solidarisches Preissystem 14 / 10 / 7 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre 5 Euro, Bremen Pass 3 Euro. Keine weiteren Ermäßigungen.
  • Keine Reservierungen, nur VVK (online + 1 Euro).

Weitere Performances am DO 17.9. und FR 18.9. (mit Publikumsgespräch), jeweils um 21 Uhr.

+++ Update 10.09.2020 +++
Das Queer Power Month-Bündnis, zu dem auch die Schwankhalle gehört, wurde im August zu den Performances „Falla“ von Julia B. LaPerrière in der Schwankhalle kontaktiert. Zum einen gab es Kritik am kurzen Veranstaltungstext, der historische und bis heute wirksame Framings von Weiblichkeit und Genitalien zwar benannte, aber nicht ausreichend deutlich machte, dass es um eine kritische Auseinandersetzung damit geht. Der Text ist daraufhin online geändert worden. Zum anderen gab es den Hinweis auf Erfahrungen von Menschen aus Bremen mit dem Stück, die es im letzten Jahr gesehen hatten und cis-normative Gleichsetzung von Genitalien und Geschlechtszugehörigkeit erlebten, was im Rahmen des Queer Power Month ein kritischer Beitrag wäre, der unseren Zielen und unserer Haltung entgegenliefe – auch dem der Schwankhalle.Wir haben darum daraufhin das Gespräch gesucht mit Julia B. LaPerrière, Pia Zimmermann (Musikerin) und Siegmar Zacharias (Dramaturgin), Florian Ackermann von der Schwankhalle und Freddy Wenner für das Queer Power Month-Bündnis.Die Kritik an der 2019er-Fassung konnte Julia nachvollziehen. „Falla“ hat sich seitdem weiterentwickelt und wird auch aktuell in Vorbereitung auf die Premiere am 17.9. fortgeschrieben und überarbeitet – die kritischen Punkte sind inzwischen nicht mehr Teil der Performance, das hat auch Siegmar bekräftigt.Aus unserer Sicht als QPM-Bündnis 2020 spricht nichts gegen die Performance im Rahmen der QPM20-Programms. Wir schauen uns die Generalprobe am 16.9. an und bleiben miteinander im Austausch. Nach der Aufführung am 18.9. findet außerdem ein Gespräch zwischen Publikum und Künstlerin statt. Dies war bereits zuvor Plan der drei Beteiligten und der Schwankhalle gewesen.Wir sind den Feedbackenden und ihre Kritik mit uns teilenden Personen für ihr Feedback außerordentlich dankbar.
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